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TSH-Wert Schwangerschaft: Was gilt es alles zu beachten?

In der Schwangerschaft kommt es zu erheblichen körperlichen und hormonellen Veränderungen, von welchen auch der TSH-Wert betroffen ist. Es kann zur Entstehung von Schilddrüsenerkrankungen kommen. Bestehende Probleme gilt es genau zu beobachten und regelmäßig zu kontrollieren.
Bauch einer schwangeren schwarzen Frau mit Schilddrüse Schwangerschaft

In der Schwangerschaft kommt es zu erheblichen körperlichen und hormonellen Veränderungen, von welchen auch der TSH-Wert betroffen ist. Es kann zur Entstehung von Schilddrüsenerkrankungen kommen. Bestehende Probleme gilt es genau zu beobachten und regelmäßig zu kontrollieren.

Bei der Schilddrüse handelt es sich um eine schmetterlingsförmige Drüse am Hals, welche unter anderem den Metabolismus reguliert. Eine Fehlfunktion dieser gilt es zu behandeln, da ansonst eine Vielzahl von Problemen für die Schwangere und das Kind entstehen können.

Bleibende Schäden für das Ungeborene sowie Fehl- und Frühgeburten sind nur einige davon.

Inhaltsverzeichnis​

TSH-Wert in der Schwangerschaft

Bei TSH handelt es sich um ein Hormon, welches in der Hirnanhangdrüse gebildet wird. TSH stimuliert die Schilddrüse, welche daraufhin die Hormone Thyroxin (fT4) und Trijodthyronin (fT3) produziert.

Ein hoher TSH-Wert deutet auf eine Unterfunktion und ein niedriger auf eine Überfunktion der Schilddrüse hin. Besonders zu Beginn der Schwangerschaft wird die Drüse nicht nur durch TSH, sondern auch durch das Hormon HCG stimuliert, weshalb es zu einem niedrigen TSH-Wert kommen kann.

Wo sollte der TSH-Wert liegen?

Es gilt dabei zwischen „normalen“ Erwachsenen und Frauen mit Kinderwunsch zu unterscheiden. Bei Erwachsenen liegen die Empfehlungen für den Schilddrüsenwert bei 0,40 bis 4,0 mU/I.

Der Normal-Wert ändert sich aufgrund von Geschlecht und Alter. Besteht ein Kinderwunsch liegen die Empfehlungen für den Norm-Wert zwischen 0,5 und 2,0 mU/I.

Einige Experten sprechen sogar von TSH-Werten < 1 mU/I.

Welcher TSH-Wert ist gefährlich in der Schwangerschaft?

Für Frauen im gebärfähigen Alter liegt der TSH-Schwellwert im ersten Trimester bei 2,5 mIU/l. Erhöhte Schilddrüsenwerte können auf eine Schilddrüsenerkrankung hindeuten. Wichtig ist, dass sich der TSH-Grenzwert im Verlauf der Schwangerschaft ändert.

  1. Trimester: 0,1 – 2,5 mIU/l
  2. Trimester: 0,2 – 3,0 mIU/l
  3. Trimester: 0,3 – 3,5 mIU/l

fT4-Grenzwerte in der Schwangerschaft

  1. Trimester: 0,9 – 1,5 ng/dl
  2. Trimester: 0,8 – 1,3 ng/dl
  3. Trimester: 0,7 – 1,2 ng/dl

fT3-Grenzwerte in der Schwangerschaft

  1. Trimester: 2,5 – 3,9 pg/ml
  2. Trimester: 2,1 – 3,6 pg/ml
  3. Trimester: 2,0 – 3,3 pg/ml

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Welchen Einfluss hat eine Schwangerschaft auf die Schilddrüse?

In der Schwangerschaft kommt es zu erhöhten Stoffwechselvorgängen und der Bedarf an Schilddrüsenhormonen steigt signifikant. Es kann sogar zu einer leichten Vergrößerung der Drüse, welche aber normal ist, kommen.

Speziell zu Beginn der Schwangerschaft (Frühschwangerschaft) kann der Fötus die Schilddrüsenhormone noch nicht selbständig produzieren. Eine Versorgung durch die Mutter ist notwendig.

Für die Produktion der Schilddrüsenhormone braucht der Körper Jod. Um den erhöhten Hormonbedarf zu decken, gilt es in den meisten Fällen die Jod-Zufuhr zu erhöhen.

In der Regel kann die Drüse der Frauen problemlos mehr Hormone produzieren. Unter gewissen Umständen ist jedoch eine Supplementierung von Schilddrüsenhormonen notwendig, um eine Unterversorgung zu vermeiden und eine optimale Entwicklung des Fötus zu gewährleisten.

Ab dem zweiten Trimester kann das Kind selbständig Jod über die Plazenta aufnehmen und geringe Mengen der Schilddrüsenhormone produzieren.

Welche Schilddrüsenprobleme gibt es bei Schwangerschaft?

Häufige Erkrankungen während oder nach der Schwangerschaft sind:

  • Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
  • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
  • Kropf
  • Knoten
  • Schilddrüsenentzündung nach der Geburt (Postpartum-Thyreoiditis)

Schilddrüsenunterfunktion - Hypothyreose

In der Schwangerschaft arbeitet der Körper auf Hochtouren. Ein kleiner Mensch wächst in Ihnen heran und erhöhte Müdigkeit ist oft eine Begleiterscheinung.

Übertriebene Müdigkeit kann jedoch auf eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) hindeuten und sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion

Im Fall einer Schilddrüsenunterfunktion sind häufig Symptome wie Müdigkeit, Muskelschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, Verstopfungen, Haarausfall, Frieren, trockene Haut und Gewichtszunahme zu beobachten.

Ist eine Schilddrüsenunterfunktion in der Schwangerschaft gefährlich fürs Baby?

Eine Unterfunktion der Drüse beeinflusst die Hormonbildung und Stoffwechselprozesse. Bekommt das heranwachsende Kind zu wenig Schilddrüsenhormone, kann es zu schweren körperlichen und geistigen Schäden kommen. Zusätzlich besteht ein erhöhtes Risiko für Fehl- und Frühgeburten sowie Präeklampsie der Mutter.

Nach Rücksprache mit der Ärztin oder dem Arzt kann eine Schilddrüsenunterfunktion aber sehr leicht mit L-Thyroxin therapiert werden. Meist wird mit einer niedrigen Schilddrüsenhormondosis begonnen, diese im Verlauf der Schwangerschaft gesteigert und nach der Geburt entsprechend reduziert.

Nach aktuellem Wissensstand ist die Medikation für Mutter und Kind gänzlich unbedenklich und bei frühzeitigem Beginn der Therapie kann eine Fehlfunktion erfolgreich behandelt werden.

Bei einer sehr milden Schilddrüsenunterfunktion kann in manchen Fällen sogar gänzlich auf die Therapie von Mutter und Kind verzichtet werden. Wichtig ist, mit Ihrem Arzt bzw. mit Ihrer Ärztin Rücksprache zu halten und die für Ihre Situation passende Behandlung zu finden.

Schilddrüsenunterfunktion Schwangerschaft, Untersuchung des Kehlkopfes mit Ultraschall

L-Thyroxin: Das Timing ist wichtig

Bei L-Thyroxin sind Wechselwirkungen mit anderen Präparaten möglich. Gerade Eisen und Kalzium blockieren die Aufnahme.

In den meisten Fällen wird Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt empfehlen, das Hormon in der Früh auf leeren Magen zu nehmen und auf einen mehrstündigen Abstand zu den Eisen- und Kalziumpräparaten zu achten.

Schilddrüsenüberfunktion - Hyperthyreose

Im Gegenteil zur Unterfunktion produziert die Drüse bei der Überfunktion, auch Hyperthyreose genannt, zu viele Hormone.

Symptome einer Schilddrüsen-Überfunktion

Symptome können Hitzewallungen bzw. starkes Schwitzen, erhöhter Puls (Herzklopfen oder sogar Herzrasen), Schlafprobleme, eine vermehrte Darmtätigkeit, Nervosität, Tremor und Unruhe sein.

Zwischen 0,5 und 2,0 % der Schwangeren leiden an einer Schilddrüsenerkrankung. Im Vergleich zur Schilddrüsen-Unterfunktion normalisiert sich die Überfunktion im Verlauf der Schwangerschaft meist von selbst und eine medikamentöse Therapie ist nicht notwendig.

Besteht jedoch eine schwere Überfunktion, ist eine Behandlung essenziell, da ein erhöhtes Risiko für eine Fehlgeburt, Frühgeburt oder Missbildungen besteht.

Zur Therapie werden vorwiegend die Wirkstoffe Carbimazol und Thiamazol eingesetzt. Da diese jedoch in den Blutkreislauf der Feten übergehen, gilt es, die Dosierung vorsichtig zu wählen.

Die Supplementierung mit Jod ist im Fall einer Überfunktion strengstens verboten.

Kropf

Besteht ein akuter Jodmangel, kommt es zur Kropfbildung (Struma).

In der heutigen Zeit tritt diese Erkrankung aber nur mehr selten auf, da die meisten Schwangeren den erhöhten Jodbedarf über die Ernährung abdecken oder Jodtabletten einnehmen.

Ein Kropf wird mittels Supplementierung von Jod oder der Zufuhr von Hormonen therapiert. Beide Therapien sind nach aktuellem Wissensstand unbedenklich für das Kind und die Schilddrüse vergrößert sich nicht weiter.

Knoten

Bestehen vor der Schwangerschaft bereits Schilddrüsenknoten, kommt es häufig zu einer Vergrößerung dieser oder zur Entstehung neuer.

Es gilt, die Knoten engmaschig mittels Ultraschalles zu kontrollieren. Kommt es zu bösartigen Veränderungen, können diese punktiert werden. Die Behandlung ist für das Kind unbedenklich.

Aufgrund der Strahlenbelastung darf eine Szintigrafie während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht durchgeführt werden.

Post-Partum-Thyreoiditis

Bei der sogenannten stillen Schilddrüsenentzündung handelt es sich um eine Entzündung der Schilddrüse, welche nach der Entbindung, also im sogenannten Wochenbett auftritt.

Diese Form der Schilddrüsenentzündung ist in den meisten Fällen eine Schilddrüsenüberfunktion und heilt sehr oft ohne Folgen aus.

Schilddrüsenunterfunktion Schwangerschaft, lachendes Kind mit einer gelben Mütze und einem gelben Pullover

Hashimoto-Thyreoiditis

Bei Hashimoto-Thyreoiditis handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse. Das Immunsystem bildet Antikörper gegen die eigene Schilddrüse, wodurch es zu einer Zerstörung dieser kommt.

Durch Autoimmunerkrankung kommt es mit der Zeit zu einer Schilddrüsenunterfunktion und deren Symptome.

Hashimoto-Thyreoiditis bei Kinderwunsch und Schwangerschaft

Auch Frauen mit Hashimoto-Thyreoiditis können sich Ihren Kinderwunsch erfüllen. Dafür halten Sie am besten Rücksprache mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt und gleichen den Hormonhaushalt medikamentös aus.

Wie oft muss die Schilddrüse in der Schwangerschaft kontrolliert werden?

Einige Frauen möchten auf Nummer sicher gehen und kontrollieren Ihre Schilddrüse bereits vor der Schwangerschaft. Spätestens zu Beginn der Schwangerschaft wird die Schilddrüsenfunktion als Teil einer Routineuntersuchung genau betrachtet.

Mittels Bluttests wird der TSH-Wert bestimmt. Im Falle einer Fehlfunktion, gilt es den Bluttest alle vier Wochen zu wiederholen.

Bei Bedarf können zusätzliche Kontrollen und eine medikamentöse Therapie von der Ärztin oder dem Arzt verordnet werden.

Wie wird die Schilddrüse in der Schwangerschaft kontrolliert?

Blutuntersuchung gibt Aufschluss

In der Schwangerschaft erfolgt die Kontrolle der Schilddrüsenfunktion mittels Bluttest. Es gilt den TSH-Wert zu bestimmen, welcher Auskunft bezüglich einer Über- oder Unterfunktion gibt.

Deutet der TSH-Wert auf eine Fehlfunktion hin, werden in den meisten Fällen weitere Schilddrüsen-Werte (fT4, TPO-AK) überprüft und ein Ultraschall der Schilddrüse durchgeführt.

Jod in der Schwangerschaft

Die Schwangerschaft ist für den weiblichen Körper eine herausfordernde Zeit. Der Stoffwechsel läuft auf Hochtouren und die Produktion der Schilddrüsenhormone steigt um bis zu 50 Prozent.

Um diesen Kraftakt zu meistern, steigt der Bedarf an Jod, welches für die Bildung der Hormone Trijodthyronin und Thyroxin (T3 und T4) in der Schilddrüse notwendig ist. Es gilt die Jodzufuhr zu erhöhen, da dieses für die geistige und körperliche Entwicklung des Fötus essenziell ist.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine tägliche Zufuhr von 200 bis 260 µg für schwangere bzw. stillende Frauen.

Eine ausgewogene Ernährung deckt dabei ca. die Hälfte des Bedarfs, wodurch eine Supplementierung von 100 bis 130 μg Jod pro Tag empfohlen wird.

Die Frage „Soll ich in der Schwangerschaft Jod nehmen“ gilt es immer in Rücksprache
mit einem Arzt oder einer Ärztin abzuklären, da sich die Antwort bei diversen
Fehlfunktionen der Schilddrüse ändern kann.

Jodbedarf anpassen

Verständlicherweise möchte nicht jede Frau Jodtabletten einnehmen. Oft ist dies auch nicht notwendig.

Eine Anpassung der Ernährung ist ausreichend, um die Hormonproduktion zu unterstützen. Dabei kann auf die folgenden Lebensmittel zurückgegriffen werden:

  • Milchprodukte wie Käse, Milch und Eier
  • Seelachs, Kabeljau und Schellfisch
  • Jodiertes Speisesalz
  • Nüsse
  • Spinat und Brokkoli
Meeresfrüchtespaghetti für den Jod-Bedarf in einem weißen Teller

Welche Auswirkungen hat eine Fehlfunktion der Schilddrüse auf das Kind?

Eine Fehlfunktion der Schilddrüse gilt es abzuklären und nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

Mögliche Auswirkungen sind Früh- oder Fehlgeburt, geringes Geburtsgewicht, ein niedriger IQ, Verzögerungen bei der Entwicklung oder sogar Kretinismus.

Nach aktuellem Wissensstand können die negativen Auswirkungen mit einer medikamentösen Therapie und regelmäßigen Kontrollen vermieden werden.

Bleibt die Fehlfunktion der Schilddrüse nach der Schwangerschaft erhalten?

Oft stellt sich die Frage, was passiert mit der Schilddrüse nach der Schwangerschaft? Es besteht die Gefahr einer Post-Partum-Thyreoiditis wodurch eine längere, aber nicht dauerhafte Medikation notwendig ist.

Grundsätzlich sinkt aber der Bedarf an Schilddrüsenhormonen nach der Schwangerschaft. Eine gesunde Schilddrüse reagiert darauf und reguliert die Produktion entsprechend.

Generell gilt: tritt die Fehlfunktion der Schilddrüse erst während der Schwangerschaft auf, bleibt der TSH-Wert unter 5 mIU/l und werden keine TPO-Antikörper (TPO-Ak) detektiert, besteht nur ein geringes Risiko, dass die Fehlfunktion nach der Schwangerschaft erhalten bleibt. 

In seltenen Fällen kann es sein, dass es sich um Hashimoto-Thyreoiditis handelt und eine dauerhafte Medikation erforderlich ist.

Disclaimer

Dieser Artikel ist eine Darstellung unserer Erfahrungen und unseres Wissensstandes und keine medizinische Beratung. Konsolidieren Sie immer einen Arzt oder eine Ärztin, um die optimale Lösung für Ihre Situation zu finden. Vergessen Sie nicht, es geht jetzt nicht mehr nur um Ihre Gesundheit, sondern auch um die Gesundheit Ihres ungeborenen Babys.

Quellen

 

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