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Ist ein Toxoplasmose-Test in der Schwangerschaft sinnvoll?

Toxoplasmose ist für nicht schwangere Personen meist eine harmlose Infektionskrankheit und heilt ohne weitere Folgen aus. Eine Erkrankung kann mittels Toxoplasmose-Test (Bluttest) sehr einfach erkannt werden.

Toxoplasmose bei Schwangeren ist jedoch ein ernstzunehmendes Thema. Die Infektion kann über die Plazenta auf das ungeborene Baby übertragen werden und schwerwiegende Folgen haben.
Toxoplasmose-Test: schwangere Frau ohne Toxoplasmose, IGEL monitors

Toxoplasmose ist für nicht schwangere Personen meist eine harmlose Infektionskrankheit und heilt ohne weitere Folgen aus. Eine Erkrankung kann mittels Toxoplasmose-Test (Bluttest) sehr einfach erkannt werden.

Bei der Erstinfektion kommt es zur Bildung von Antikörpern, wodurch die Betroffenen vor einer Neuinfektion geschützt sind. Der Schutz gilt übrigens auch für ungeborene Babys.

Toxoplasmose bei Schwangeren ist jedoch ein ernstzunehmendes Thema. Die Infektion kann über die Plazenta auf das ungeborene Baby übertragen werden und schwerwiegende Folgen haben.

Inhaltsverzeichnis​

Toxoplasmose-Test in der Schwangerschaft

Die Diagnose von Toxoplasmose in der Schwangerschaft erfolgt mittels Bluttest. Der Gehalt an Antikörpern gegen den Parasit Toxoplasma gondii wird bestimmt.

Art und Menge der Antikörper gibt Aufschluss, ob die Schwangere aktuell infiziert ist oder früher schon einmal infiziert war. Mit dem Test werden die folgenden Parameter bestimmt:

  • Immunglobulin G (IgG) – gibt an, ob bereits Antikörper vorhanden sind

  • Immunglobulin M (IgM) – gibt an, ob eine akute Infektion besteht

 

Besteht keine Erstinfektion, wird bei Schwangeren empfohlen, alle 8-12 Wochen ein Folgetest durchzuführen. Dadurch ist einer Früherkennung der Infektion möglich und das Ungeborene kann entsprechend behandelt werden.

Kommt es zur Erstinfektion in der Schwangerschaft, werden weitere Untersuchungen durchgeführt. Mittels Fruchtwasser-Screening gilt es zu bestimmen, ob die Infektion bereits von der Schwangeren auf das Ungeborene übertragen wurde.

Ist das Baby ebenfalls betroffen, wird mithilfe von Ultraschall geprüft, ob beim Kind bereits Organveränderungen zu beobachten sind.

Was kostet ein Toxoplasmose-Test?

Ein Toxoplasmose-Test gilt als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) und kostet in Bayern ca. 30 EUR. Bei diesem sogenannten Ersttest werden IgG und IgM bestimmt.

Sind keine Antikörper vorhanden, wird bei den Folgeuntersuchungen nur noch der IgM Wert ermittelt. Dieser Test gilt auch als IGeL und kostet ca. 13 EUR.

Die Kosten sind privat zu tragen, da es sich um keine Leistung der gesetzlichen Krankenkasse handelt. Schwangere sind davon auch nicht ausgenommen.

Nur bei Verdacht auf eine aktuelle Infektion werden die Kosten von der Kasse übernommen.

Toxoplasmose test: Glückliche schwangere Frau ohne Toxoplasmose, IGEL monitors

Wann soll ein Toxoplasmose-Test durchgeführt werden?

Ein Toxoplasmose-Test wird allen Frauen mit Kinderwunsch, spätestens jedoch zu Beginn der Schwangerschaft empfohlen. 

Es gilt den Immunstatus zu bestimmen, da 70 % der deutschen Frauen keine Antikörper gegen Toxoplasmose haben.

Ist keine Erstinfektion nachweisbar, sollten betroffene Frauen während der Schwangerschaft besondere Vorsichtmaßnahmen ergreifen, um das Ungeborene optimal zu schützen.

Was passiert mit dem Baby bei Toxoplasmose und in welchem Trimester ist eine Infektion gefährlich?

In der Schwangerschaft kann es im Falle einer Infektion zu Hirnschäden, einer schweren Beeinträchtigung des Sehvermögens und bleibenden neurologischen Schäden bis hin zur Fehlgeburt kommen.

Bestand jedoch bereits vor der Schwangerschaft eine Infektion, sind Antikörper vorhanden, welche im Blut zirkulieren. Die Mutter hat eine lebenslange Immunität und das Kind ist durch sie geschützt.

Ist keine Erstinfektion nachweisbar, führt eine Infektion am Anfang (1. Trimester) der Schwangerschaft in den meisten Fällen zu Fehlgeburten oder einer Totgeburt.

Ist die Schwangere schon fortgeschritten (2. Trimester) kommt es durch eine Infektion oft zu Wasseransammlung in der Schädelhöhle, einer Herzmuskelentzündung, einer Vergrößerung von Leber und Milz sowie einer Schädigung der Augen, des Hirns und des Nervensystems.

Kommt es erst kurz vor der Geburt zu einer Infektion (3. Trimester), kann das Kind scheinbar gesund geboren werden, aber Spätfolgen haben. Erst im Laufe der Zeit kommt es zu Entwicklungsstörungen, Taubheit, Blindheit oder Epilepsie.

Die Folgen für das Kind hängen somit sehr stark vom Infektionszeitpunkt ab und nehmen im Verlauf der Schwangerschaft ab.

Mit dem Übertragungsrisiko verhält es sich dabei andersherum. Laut dem Robert Koch Institut-RKI besteht dabei abhängig vom Trimester folgende Wahrscheinlichkeit:

  1. Trimester: 15 Prozent
  2. Trimester: 24 Prozent
  3. Trimester: 64 Prozent

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, Toxoplasmose in der Schwangerschaft zu bekommen?

Es kommt weltweit zu Infektionen mit Toxoplasmose. Die Wahrscheinlichkeit variiert dabei abhängig von der Region.

Einer aktuellen Schätzung des Robert Koch Institut-RKI zufolge steckt sich 1 von 100 schwangeren Frauen mit Toxoplasmose an. In einem Drittel der Fälle kommt es zu einer Übertragung auf das Baby.

Toxoplasmose test: Obst und Gemüse wird gewaschen, um Toxoplasmose zu verhindern, IGEL monitors

Was ist Toxoplasmose und wie wird diese übertragen?

Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, welche durch den einzelligen Parasit Toxoplasma gondii verursacht wird. 

Der Parasit tritt häufig bei warmblütigen Tieren und Menschen auf und wird durch Kontakt mit kontaminierten Fäkalien oder Erde und rohem Fleisch übertragen. Die Toxoplasmose-Infektion kann auch über verunreinigte Lebensmittel oder Wasser und bei der Reinigung des Katzenklos erfolgen.

Aktuell haben etwa 30 Prozent der Weltbevölkerung IgG Antikörper.

Folgend alle Übertragungsmöglichkeiten von Toxoplasmose im Detail:

  • Verzehr von unzureichend gegartem Fleisch (insbesondere Schweine-, Lamm- und Wildfleisch) oder Schalentieren (zB.: Austern, Venus- oder Miesmuscheln).
  • Verzehr von Lebensmitteln, welche mittels Messer, Utensilien oder Schneidebrett verunreinigt wurden.
  • Trinken von Wasser, welches mit Toxoplasma gondii kontaminiert ist.
  • Berühren oder Verschlucken von Gegenständen, welche mit infiziertem Katzenkot in Berührung gekommen sind.
  • Aufnahme von kontaminierter Erde. Zum Beispiel durch unzureichendes Waschen der Hände nach der Gartenarbeit oder dem Verzehr von ungewaschenem Obst und Gemüse.

 

Eine noch genauere Auflistung aller Übertragungsmöglichkeiten ist auf der Webseite des Centers for Disease Control and Prevention angeführt.

Am häufigsten erfolgt die Ansteckung des Menschen übrigens nicht mittels Katzenkot, sondern mittels rohem Fleisch und Wurstwaren. Ansteckungen über rohe Milch oder ungewaschenes Gemüse sind eher selten zu beobachten.

Mit einem großflächigen Toxoplasmose-Ausbruch ist in Deutschland übrigens nicht zu rechnen. Dieser könnte zum Beispiel nur über die Kontaminierung eines Trinkwasserreservoirs mit Oozysten erfolgen.

Ähnlich wie beim Mensch wird der Erreger bei Katzen auch über den Verzehr von infiziertem Fleisch oder Mäusen übertragen. Symptome bzw. Schäden sind nur selten zu beobachten.

Bei der Erstinfektion werden Oozysten 21 Tage lang über den Kot der Katze ausgeschieden. Bei einer erneuten Infektion werden die Erreger übrigens nicht mehr ausgeschieden. Somit besteht nach abgeklungener Erstinfektion kein weiteres Ansteckungsrisiko.

Nach aktuellen Schätzungen besitzen 75% der Katzen bereits Antikörper und nur ca. 1% scheiden Oozysten aus. Die Ansteckungsgefahr ist somit äußerst gering.

Toxoplasmose test: Frau mit Krampfanfällen auf dem Boden, IGEL monitors

Symptome und Behandlung einer Toxoplasmose-Infektion

Bei gesunden Menschen äußert sich Toxoplasmose häufig gar nicht oder nur sehr mild. Symptome werden nicht bemerkt und es ist mit keinen bleibenden Schäden durch den Erreger zu rechnen.

Falls es doch zu Symptomen kommt, sind diese aufgrund der Inkubationszeit von zwei bis drei Wochen verzögert und meistens uncharakteristisch. Zum Beispiel:

  • Fieber
  • Geschwollene Lymphknoten
  • Muskelkater und Schmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit / Abgeschlagenheit
  • Gelenkbeschwerden

 

Die Inkubationszeit ist dabei die Zeitspanne zwischen der Ansteckung und dem Auftreten der ersten Symptome.

Nur in Ausnahmefällen bzw. bei Personen mit geschwächtem Immunsystem kommt es zu schwerwiegenden Symptomen und Folgen wie:

  • Krampfanfälle
  • Verwirrung
  • Blindheit
  • Hirnschaden

 

Eine Behandlung ist meist nur notwendig, wenn der Erreger auf eine Schwangere übertragen würde. Im ersten Drittel der Schwangerschaft werden Antibiotika zur Behandlung verwendet. Ist die Schwangere schon fortgeschritten, wird eine Kombination aus Antibiotikum, Folinsäure und einem Medikament gegen Pilze empfohlen.

Heutzutage ist die Therapie sehr wirkungsvoll, dennoch gilt es, die Infektion bei Schwangeren so früh als möglich zu erkennen und zu behandeln.

In einigen Fällen wird der Erreger leider trotz Therapie von der Mutter auf den Fötus übertragen und kann schwerwiegende Schäden verursachen.

Erfolgt die Infektion mit Toxoplasma gondii nach der Entbindung, ist eine Überwachung, aber in den meisten Fällen keine Therapie notwendig.

Disclaimer

Dieser Artikel ist eine Darstellung unserer Erfahrungen und unseres Wissensstandes und keine medizinische Beratung. Konsolidiert immer einen Arzt oder eine Ärztin, um die beste Lösung für Eure individuelle Situation zu finden. Vergesst nicht, es geht jetzt nicht mehr nur um Eure Gesundheit, sondern auch um die Gesundheit Eures ungeborenen Babys.

Quellen

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