-> Schwangerschaftsyoga kostenlos testen*

Toxoplasmose: Schwangerschaft

Toxoplasmose ist bei nicht schwangeren Frauen meist eine harmlose Infektionskrankheit und heilt ohne weitere Folgen aus.

Problematisch ist es, wenn die Infektion in der Schwangerschaft erfolgt.

Dieser Artikel stellt einen umfassenden Leitfaden zu Toxoplasmose in der Schwangerschaft dar und behandelt die Themen Ursachen, Symptome, Risiken und Vorsorge.
Grauhaarige Katze, die ihre Pfote leckt und Toxoplasmose übertragen kann

Toxoplasmose ist bei nicht schwangeren Frauen meist eine harmlose Infektionskrankheit und heilt ohne weitere Folgen aus.

Bei der Erstinfektion kommt es zur Bildung von Antikörpern, wodurch die Betroffenen vor einer Neuinfektion geschützt sind. Der Schutz gilt auch für ungeborene Babys.

Problematisch ist es, wenn die erste Infektion in der Schwangerschaft erfolgt.

Dieser Artikel stellt einen umfassenden Leitfaden zu Toxoplasmose in der Schwangerschaft dar und behandelt die Themen Ursachen, Symptome, Risiken und Vorsorge.

Inhaltsverzeichnis​

Was ist Toxoplasmose? - Toxoplasma gondii

Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, welche durch den einzelligen Parasiten Toxoplasma gondii verursacht wird.

Der Parasit tritt häufig bei warmblütigen Tieren und Menschen auf und wird durch Kontakt mit kontaminierten Fäkalien oder Erde und rohem Fleisch übertragen.

Die Toxoplasmose-Infektion kann auch über verunreinigte Lebensmittel (zB.: Obst und Gemüse) oder Wasser und bei der Reinigung des Katzenklos erfolgen.

Aktuell haben etwa 30 Prozent der Weltbevölkerung bereits Antikörper.

Wie wird Toxoplasmose übertragen?

Toxoplasmose bzw. Toxoplasma gondii Parasiten werden übertragen durch:

  • Den Verzehr von unzureichend gegartem Fleisch (insbesondere Schweine-, Lamm- und Wildfleisch) oder Schalentieren (zB.: Austern, Venus- oder Miesmuscheln).
  • Den Verzehr von Lebensmitteln, welche mittels Messer, Utensilien oder Schneidebrett verunreinigt wurden.
  • Das Trinken von Wasser, welches mit Toxoplasma gondii kontaminiert ist.
  • Berühren oder Verschlucken von Gegenständen, welche mit infiziertem Katzenkot in Berührung gekommen sind.
  • Aufnahme von kontaminierter Erde. Zum Beispiel durch unzureichendes Waschen der Hände nach der Gartenarbeit oder dem Verzehr von ungewaschenem Obst und Gemüse.

 

Eine noch detailliertere Auflistung aller Übertragungsmöglichkeiten ist auf der Webseite des Centers for Disease Control and Prevention dargestellt.

Am häufigsten erfolgt die Ansteckung des Menschen übrigens nicht mittels Katzenkot, sondern über nicht vollständig erhitzte Fleisch und Wurstwaren. Ansteckungen über rohe Milch oder ungewaschenes Gemüse sind eher selten zu beobachten.

Mit einem großflächigen Ausbruch in Deutschland ist übrigens nicht zu rechnen. Dieser könnte zum Beispiel nur über die Kontaminierung eines Trinkwasserreservoirs mit Oozysten erfolgen.

Gemüse wird gewaschen

Wie bekommt man Toxoplasmose in der Schwangerschaft?

In der Schwangerschaft kommt es durch den Verzehr von unzureichend gegartem Fleisch, dem Trinken von kontaminiertem Wasser, Katzenkot oder der Aufnahme von infiziertem Erde zur Übertragung.

Wie lange überleben Toxoplasmose-Erreger?

An der Luft können die Erreger Tage oder sogar Wochen überleben. Dies gilt auch für Küchenflächen.

Aber keine Angst, durch regelmäßiges Reinigen der Flächen und gründliches Händewaschen vor dem Verzehr von Lebensmitteln können sich Schwangere effektiv schützen.

Toxoplasmose Symptome

Wie äußert sich eine Toxoplasmose-Infektion?

Bei gesunden Menschen äußert sich Toxoplasmose oft gar nicht oder sehr mild und die Symptome werden nicht bemerkt.

Falls es doch zu Symptomen kommt, sind diese aufgrund der Inkubationszeit von zwei bis drei Wochen verzögert und in den meisten Fällen uncharakteristisch. Zum Beispiel:

  1. Fieber
  2. Geschwollene Lymphknoten
  3. Muskelkater und Schmerzen
  4. Kopfschmerzen
  5. Müdigkeit / Abgeschlagenheit
  6. Gelenkbeschwerden

 

Die Inkubationszeit ist die Zeitspanne zwischen der Ansteckung und dem Auftreten der ersten Symptome.

Nur in Ausnahmefällen bzw. bei Personen mit geschwächtem Immunsystem kommt es zu schwerwiegenden Symptomen und Folgen wie:

  1. Krampfanfälle
  2. Verwirrung
  3. Blindheit
  4. Hirnschaden

Wie äußert sich Toxoplasmose bei Schwangeren?

In den meisten Fällen treten auch bei Schwangeren keine Symptome auf.

Bei einigen kann es jedoch zu grippeähnlichen Beschwerden wie Fieber, Muskelschmerzen und Müdigkeit kommen.

Falls Symptome bemerkbar sind, dann erst einige Wochen nach dem Kontakt mit dem Parasiten.

Toxoplasmose: Schwangerschaft

Toxoplasmose in der Schwangerschaft ist ein ernstzunehmendes Thema. Die Infektion kann über die Plazenta auf das ungeborene Kind übertragen werden. Es handelt sich dabei um die sogenannte Mutter-Kind-Übertragung.

Was passiert mit dem Baby bei Toxoplasmose?

In der Schwangerschaft kann es im Falle einer Infektion zu Hirnschäden, einer schweren Beeinträchtigung des Sehvermögens und bleibenden neurologischen Schäden bis hin zur Fehlgeburt kommen.

Bestand jedoch bereits vor der Schwangerschaft eine Infektion, sind Antikörper gebildet worden, welche auch nach dem Abklingen im Blut zirkulieren. Die Mutter hat eine lebenslange Immunität und das Kind ist durch sie geschützt.

In welchem Trimester ist Toxoplasmose gefährlich?

Am Anfang (1. Trimester) der Schwangerschaft führt eine Infektion in den meisten Fällen zu einer Fehlgeburt oder Totgeburt.

Im fortgeschrittenen Stadion der Schwangerschaft (2. Trimester) kommt es durch eine Infektion oft zu Wasseransammlung in der Schädelhöhle, einer Herzmuskelentzündung, einer Vergrößerung von Leber und Milz sowie einer Schädigung der Augen, des Hirns und des Nervensystems.

Kommt es erst kurz vor der Geburt zu einer Infektion (3. Trimester), kann das Kind scheinbar gesund geboren werden, aber Spätfolgen auftreten. Erst im Laufe der Zeit kommt es zu Entwicklungsstörungen, Taubheit, Blindheit oder Epilepsie.

Die Folgen für das Kind hängen somit sehr stark vom Infektionszeitpunkt ab und nehmen im Verlauf der Schwangerschaft ab. Mit dem Übertragungsrisiko verhält es sich dabei andersherum. Laut dem Robert Koch Institut-RKI besteht dabei abhängig vom Trimester folgende Wahrscheinlichkeit:

  1. Trimester: 15 Prozent
  2. Trimester: 24 Prozent
  3. Trimester: 64 Prozent

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, Toxoplasmose in der Schwangerschaft zu bekommen?

Es kommt weltweit zu Infektionen mit Toxoplasmose. Die Wahrscheinlichkeit variiert dabei abhängig von der Region.

Einer aktuellen Schätzung des Robert Koch Institut-RKI zufolge steckt sich 1 von 100 schwangeren Frauen mit Toxoplasmose an. In einem Drittel der Fälle kommt es auch zu einer Übertragung auf das Baby.

Diagnose von Toxoplasmose in der Schwangerschaft

Die Diagnose von Toxoplasmose in der Schwangerschaft erfolgt mittels Bluttest. Der Gehalt an Antikörpern gegen den Toxoplasma gondii Parasiten wird bestimmt.

Art und Menge der Antikörper gibt Aufschluss darüber, ob die Patientin aktuell infiziert ist oder früher schon einmal infiziert war.

Mit dem Test werden die folgenden Parameter bestimmt:

  • Immunglobulin G (IgG) – gibt an, ob bereits Antikörper vorhanden sind
  • Immunglobulin M (IgM) – gibt an, ob eine akute Infektion besteht

 

Kommt es zur Erstinfektion in der Schwangerschaft, werden weitere Untersuchungen durchgeführt.

Mittels Fruchtwasseruntersuchung gilt es zu bestimmen, ob die Infektion bereits auf das Kind übertragen wurde. Ist das Baby ebenfalls betroffen, wird mithilfe von Ultraschall untersucht, ob beim Kind bereits Organveränderungen zu beobachten sind.

Was kostet ein Test?

Ein Toxoplasmose-Test kostet in Bayern ca. 30 EUR. Bei diesem sogenannten Ersttest werden IgG und IgM bestimmt. Sind keine Antikörper vorhanden, wird bei den Folgetests nur noch der IgM Wert ermittelt. Dieser Test kostet ca. 13 EUR.

Die Kosten sind privat zu tragen, da es sich um keine Leistung der gesetzlichen Krankenkasse handelt. Nur bei Verdacht auf eine aktuelle Infektion werden die Kosten von der Kasse übernommen.

Wann soll ein Toxoplasmose-Test durchgeführt werden?

Ein Test wird allen Frauen mit Kinderwunsch, spätestens jedoch zu Beginn der Schwangerschaft empfohlen. 

Es gilt den Immunstatus zu bestimmen, da 70 % der deutschen Frauen keine Antikörper gegen Toxoplasmose haben und somit während der Schwangerschaft besondere Vorsichtmaßnahmen berücksichtigen sollten.

Wie oft sollte man in der Schwangerschaft Toxoplasmose testen lassen?

Falls Sie noch keine Antikörper haben wird, in der Schwangerschaft wird empfohlen, alle 8-12 Wochen einen Test durchzuführen.

Dadurch wird eine Infektion frühzeitig erkannt und kann entsprechend behandelt werden.

Immun gegen Toxoplasmose: was darf ich essen?

Ein Toxoplasmose-Test zu Beginn der Schwangerschaft gibt Aufschluss, ob bereits eine Immunität besteht. Fällt dieser positiv aus, sind werdende Mütter vor weiteren Infektionen geschützt und brauchen Kontakt mit dem Parasiten nicht zu fürchten.

Aufgrund von Listeriose sollte dennoch auf den Verzehr von nicht durchgegarten Fleisch- und Wurstwaren verzichtet werden.

Wie erfolgt die Ansteckung der Katze mit Toxoplasmose?

Ähnlich wie beim Mensch erfolgt die Ansteckung bei Katzen auch über den Verzehr von infiziertem Fleisch oder Mäusen. Symptome sind nur selten zu beobachten.

Bei der Erstinfektion werden die Oozysten 21 Tage lang über den Kot der Katze ausgeschieden. Bei einer erneuten Infektion werden die Erreger übrigens nicht mehr ausgeschieden. Somit besteht nach abgeklungener Erstinfektion kein weiteres Ansteckungsrisiko.

Nach aktuellen Schätzungen besitzen 75% der Katzen bereits Antikörper und nur ca. 1% scheiden Oozysten aus. Die Ansteckungsgefahr ist somit äußerst gering.

Können Hunde Toxoplasmose übertragen?

Bei Toxoplasmose handelt es sich um eine Krankheit, welche zwischen Tieren und Menschen übertragen werden kann. Einer sogenannten Zoonose.

In diesem Fall erfolgt die Übertragung über einen im Kot der Katze enthaltenen Erreger (Oozysten). Hundekot enthält diesen Erreger nicht. Somit besteht keine Ansteckungsgefahr.

Behandlung in der Schwangerschaft

In der Frühschwangerschaft erfolgt die Behandlung mittels Antibiotika. Zu einem späteren Zeitpunkt wird eine Kombination aus Antibiotikum, Folinsäure und einem Medikament gegen Pilze empfohlen.

Heutzutage ist die Therapie sehr wirkungsvoll, dennoch gilt es, die Infektion in der Schwangerschaft so früh als möglich zu erkennen und zu behandeln.

In einigen Fällen kann es leider trotz Therapie zu einer Übertragung auf den Fötus und schwerwiegenden Folgen kommen.

Wird die Infektion mit Toxoplasma gondii nach der Entbindung erworben, ist eine Überwachung, aber in den meisten Fällen keine Therapie notwendig.

Vorbeugung

Besteht bei der werdenden Mutter kein Immunschutz gegen Toxoplasmose, gilt es ein paar einfache Dinge zu beachten, um eine Infektion effektiv zu verhindern:

  • Kein Kontakt mit Katzenkot. Beim Reinigen der Katzentoilette einer infizierten Katze kommt es sehr leicht zu einer Ansteckung.
  • Lassen Sie das Katzenklo täglich reinigen. Die von der Katze ausgeschiedenen Toxoplasma-Oozysten sind frühestens zwei Tage nach der Ausscheidung ansteckend.
  • Obst, Gemüse und Salat gründlich waschen.
  • Fleisch und Wurstwaren ausreichend braten bzw. kochen. Die gilt sowohl für Geflügel, Schweine- als auch Rindfleisch.
  • Hygienemaßnahmen beachten: gründliches Händewaschen nach dem Hantieren mit rohem Fleisch, Erde oder Katzenkot.
  • Handschuhe bei der Gartenarbeit verwenden, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Die im Katzenkot ausgeschiedenen Oozysten können in der Erde über ein Jahr ansteckend bleiben.
  • Regelmäßig testen: zu Beginn der Schwangerschaft wird der Immunstatus bestimmt.
  • Falls keine Immunität besteht, gilt es den Test regelmäßig zu wiederholen, um eine Infektion frühzeitig zu erkennen.

 

Eine ausführliche Übersicht alle Lebensmittel, welche Sie in der Schwangerschaft meiden sollten, um eine Erstinfektion zu verhindern, finden Sie auf der Homepage des Bundeszentrums für Ernährung. Die Übersicht steht zum kostenlosen Download bereit.

Tipps für Katzenhalterinnen

  • Halten Sie Ihre Katze ausschließlich in der Wohnung
  • Reinigen Sie die Katzentoilette nicht selbst. Falls dies nicht möglich ist, verwenden Sie Handschuhe, einen Mundschutz und achten Sie darauf, dass es nicht staubt.
  • Füttern Sie die Katze ausschließlich mit Trocken- und Dosenfutter. Verwenden Sie kein rohes Fleisch.
  • Lassen Sie das Katzenklo täglich mit heißem Wasser (über 70°C) reinigen. Falls Sie das Klo selbst reinigen müssen, verwenden Sie Handschuhe und einen Mundschutz.
  • Waschen Sie Ihre Hände gründlich nach dem Kontakt mit der Katze.
  • Entfernen Sie die Katzentoilette möglich weit von Ihrem Wohnraum.
  • Lieber auf Nummer sicher gehen. Auch bei Katzen treten meist keine Symptome auf. Mit einer Kot- und Blutuntersuchung kann ermittelt werden, ob eine akute Infektion besteht.

Disclaimer

Dieser Artikel ist eine Darstellung unserer Erfahrungen und unseres Wissensstandes und keine medizinische Beratung. Konsolidieren Sie immer einen Arzt oder eine Ärztin, um die optimale Lösung für Ihre Situation zu finden. Vergessen Sie nicht, es geht jetzt nicht mehr nur um Ihre Gesundheit, sondern auch um die Gesundheit Ihres ungeborenen Babys.

Quellen

Teile den Beitrag:
Logo von Superdad

Du bekommst die Checkliste sofort per E-Mail!

Hier registrieren und die Checkliste und unseren Newsletter erhalten:

Du kannst unseren Newsletter jederzeit und kostenfrei abbestellen. Deine Daten werden nur zum Versand der Checkliste und des Newsletters genutzt.